Steile Lernkurven für alle Anwender*innen

Lernförderlichkeit

Lernförderlichkeit gehört neben Selbstbeschreibungsfähigkeit, Erwartungskonformität und Steuerbarkeit zu den Dialogprinzipien. Gebrauchstaugliche Fachanwendungen in der öffentlichen Verwaltung sowie in Anstalten und Körperschaften des öffentlichen Rechts und in Unternehmen zeichnen sich dadurch aus, dass sie ihre Benutzer*innen bei dem Erlernen der Anwendung unterstützen und begleiten. Die Lernkurve bei der Einarbeitung in neue Fachanwendungen gibt dabei Rückschlüsse darüber, ob eine Fachanwendung sich mit angemessenem Aufwand erlernen lässt. Die Lernförderlichkeit steht dabei auch in engem inhaltlichem Zusammenhang zu den Heuristiken nach Nielsen, insbesondere zu Aufgabenangemessenheit, Informationsarchitektur, Seitenlayout und Fehlertoleranz.

Das Onlinezugangsgesetz legt daher einen klaren Schwerpunkt auf dieses Themenfeld: Selbstbeschreibungsfähige Softwareanwendungen lassen sich gut erlernen, da einzelne Programmteile und Funktionalitäten Rückschlüsse auf ihre Funktionsweise erlauben. Erwartungskonforme Fachanwendungen unterstützen die Lernförderlichkeit mit zwei Ansätzen: Einerseits erlaubt die Erwartungskonformität den Rückgriff auf bereits in verwandten Fachanwendungen erfolgten Lernprozesse; andererseits führt die erwartungskonforme und konsistente Gestaltung der Fachanwendung zum Transfer von Lernergebnissen auf andere Programmteile. Die Steuerbarkeit trägt dazu bei, dass die Benutzer*innen die Lernprozesse individuell auf ihre Bedürfnisse zuschneiden können und in für sie optimaler Komplexität und passendem Tempo durchführen können.

Da die Lernprozesse typischerweise anhand konkreter Arbeitsaufgaben und -prozesse erfolgen, unterstützt die passgenaue Abbildung der Arbeitsaufgaben die erfolgreiche Bewältigung der Lernprozesse ebenfalls. Im Themenfeld Usability, User Experience, Softwareergonomie, Barrierefreiheit und Gebrauchstauglichkeit sorgen klare Informationsarchitekturen für Orientierung und Überblick; diese beiden Aspekte helfen bei der zielgerichteten Erlernung der Fachanwendung. Ein adäquates und strukturiertes Seitenlayout hilft bei der Unterteilung von komplexem Lernprozesse in kleinere, fokussierte Lernschritte. Die Fehlertoleranz hilft den Benutzer*innen in Bundesbehörden, Landesbehörden und kommunalen Behörden schließlich bei der Nutzung etablierter Lernstrategien, wie beispielsweise learning by doing oder trial and error.

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Normen & Standards

Unser Team bei Nestler UUX Consulting setzt sich wissenschaftlich fundiert mit User Experience auseinander. Unsere Aktivitäten basieren auf den aktuellen ISO-Standards.

Erlernbarkeit bedeutet: Das interaktive System unterstützt die Entdeckung seiner Fähigkeiten und deren Verwendung, erlaubt das Ausprobieren des interaktiven Systems, minimiert den Lernaufwand und bietet Unterstützung, wenn Lernen erforderlich ist.

DIN EN ISO 9241-11
So gelingt die Praxis

In der Praxis gibt für Behörden auf kommunaler Ebene, Landesebene und Bundesebene drei Zugänge zu der Lernförderlichkeit der eingesetzten Fachanwendungen: Die Lernförderlichkeit lässt sich mithilfe von inspektionsbasierten Methoden, durch auf Lernförderlichkeit fokussierende Usability Tests oder durch an den Dialogprinzipien ausgerichtete dialogorientierte Methoden untersuchen.

Bei der ersten Variante, beim Cognitive Walkthrough und der Heuristischen Evaluation, untersuchen UUX Expert*innen die Anwendung mithilfe eines Perspektivwechsels bzw. anhand eines Kriterienkatalogs. Durch den Perspektivwechsel beim Cognitive Walkthrough beurteilen die UUX Expert*innen, inwiefern sich die einzelnen Bedienkonzepte im Rahmen der Lernprozesse erschließen lassen. Die Kriterienkataloge analysieren die Lernförderlichkeit ganzheitlich, insbesondere in Hinblick auf die mit der Lernförderlichkeit in enger Wechselwirkung stehenden Aspekte.

Die auf die Lernförderlichkeit fokussierenden Usability Tests lassen sich - ebenso wie die Heuristische Evaluation und der Cognitive Walkthrough - gut im Rahmen eines UUX Gutachtens durchführen. Im Rahmen eines Usability Tests wird im Zuge der demografischen Vorerhebung stets auch die Erfahrung mit der Fachanwendung erfasst. Soll in den Usability Tests die Lernförderlichkeit im Detail fokussiert werden, so sollte eine gezielte Auswahl von Benutzer*innen mit unterschiedlich langer Erfahrung mit der Fachanwendung erfolgen. Derartig fokussierte Usability Tests lassen dabei gleich eine ganze Bandbreite an Rückschlüssen zu: Es lassen sich Fehler identifizieren und lösen, die besonders bei unerfahrenen Benutzer*innen auftreten, es lässt sich die Dauer der einzelnen Lernprozesse analysieren und es können außerdem gezielt Programmteile analysiert werden, die besonders schwer erlernbar sind.

Der dritte Baustein für ein UUX Gutachten, welches sich im Kontext des Themenfeldes Gebrauchstauglichkeit, Usability, User Experience, Softwareergonomie und Barrierefreiheit mit der Lernförderlichkeit auseinandersetzt, sind Fokusgruppen und Interviews. Bundesbehörden, Landesbehörden und kommunale Behörden können diese beiden Methoden nutzen, um im Dialog mit Benutzer*innen gezielt Informationen zu der subjektiven Bewertung der Lernförderlichkeit zu erhalten. UUX Expert*innen können den Leitfaden für die Interviews und Fokusgruppen dafür beispielsweise anhand der Dialogprinzipien ausrichten - oder in einem themenzentrierten Format das Feedback im Nachgang den einzelnen Aspekten zuordnen. Durch die drei Komponenten Inspektion, Test und Dialog lässt sich somit die Lernförderlichkeit einer konkreten Fachanwendung in allen Dimensionen analysieren.

Foto von Professor Nestler

Die Analyse der Lernkurve während der Einarbeitungsphase erlaubt Rückschlüsse auf die Lernförderlichkeit der Fachanwendung.

Prof. Dr. Simon Nestler (Geschäftsführer)

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