Interview
Mithilfe von UUX Leitfäden
Interviews sind im Themenfeld UUX wertvoll, da diese die im Rahmen von quantitativen Methoden erhobenen Daten komplettieren. Interviews liefern beispielsweise im Kontext des OZG detaillierte Einblicke in Motivationen, Beweggründe, Herausforderungen, Bedürfnisse und Erwartungen der Benutzer*innen. So wichtig die Erhebung von quantitativen Daten, beispielsweise im Rahmen von Usability Tests, auch ist, so wertvoll sind gleichzeitig qualitative Daten, um ein umfassendes Verständnis des Themenkomplexes Barrierefreiheit, Softwareergonomie, Gebrauchstauglichkeit, Usability und User Experience zu erhalten.
Im Themenfeld UUX setzen Expert*innen Interviews dabei zu ganz verschiedenen Zwecken und in unterschiedlichen Variationen ein. Gemeinsam ist allen Varianten dabei die direkte und unmittelbare Interaktion mit den Benutzer*innen und ihren Bedürfnissen. Die Interviews dienen dabei einerseits dazu, ein umfassenderes Verständnis des Nutzungskontextes zu erhalten, also ein möglichst umfassendes und vollständiges Bild der Benutzer*innen, Aufgaben, Werkzeuge und Umgebungen zu erhalten.

Bei der Entwicklung des ISONORM 9241/10 stand im Vordergrund, ein effizient einsetzbares, robustes Verfahren zu entwickeln, das zur Überprüfung der Normkonformität von ISO 9241/10 herangezogen werden kann.
Jochen Prümper, ISONORM 9241/10
Interview
So gelingt die Praxis


In der Praxis sind Interviews für Behörden auf Bundesebene, auf Ebene der Länder oder auf kommunaler Ebene eine gute Möglichkeit, in das Themenfeld UUX einzusteigen. Mit Unterstützung von UUX Expert*innen, beispielsweise im Rahmen eines UUX Consultings oder UUX Gutachtens, generiert das Interview wertvolle Informationen zum Nutzungskontext. Um den Nutzen aus dieser Methode zu maximieren, empfiehlt sich die Eingrenzung des Themenkomplexes Usability, User Experience, Softwareergonomie, Gebrauchstauglichkeit und Barrierefreiheit auf konkrete Fragestellungen.
UUX Expert*innen bereiten diese Fragestellungen entweder mithilfe standardisierter Leitfäden oder mit themenspezifischen Leitfäden auf. Auch die Durchführung der Interviews selbst erfordert umfassende Erfahrungen im Themenfeld UUX, um direkt und unmittelbar bei besonders relevanten Sachverhalten im Rahmen des Interviews nachhaken zu können. Erfahrungsgemäß lassen sich in Interviews übersehene oder nicht umfassend erfasste Sachverhalte im Nachgang nur noch mit großem Aufwand nachschärfen.
Die Auswertung der Interviews kann - je nach thematischer Ausrichtung und Verortung im Prozess der menschzentrierten Gestaltung - beispielsweise anhand der Dialogprinzipien erfolgen. Entscheidend ist, dass im Zuge der Auswertung eine Einordnung und Strukturierung der im Interview identifizierten Sachverhalte erfolgt. Nur eine systematisch und wissenschaftlich fundierte Auswertung ist eine solide Grundlage für die iterative Verbesserung der Fachanwendung in Bezug auf Gebrauchstauglichkeit, Usability, Barrierefreiheit, User Experience und Softwareergonomie.